washed away
Die Arbeit verbindet drei Elemente: Die Burgmauer, als Sinnbild von Sicherheit und Schutz, aber auch von Isolation und Grenzziehung; die Seife, als Symbol der Reinigung und als Alltagsgegenstand nicht nur in der Pandemie; und Zeitlichkeit, in Form zerplatzender Seifenblasen, die Vergänglichkeit und Ungewissheit erlebbar machen.
Die Mauer erfährt durch die Arbeit einen „Akt der Reinigung“. Es wird versucht abzuwaschen, was nicht wirklich abwaschbar ist – Gefahr, Unsicherheit, Geschichte in Form von Sedimenten. Die Stadtmauer, die das Innerste der Stadt umschließt, betrachten wir dabei als Haut des gesellschaftlichen Körpers, an der die individuelle Erfahrung der Pandemie kollektiv sichtbar wird. Die Seife verursacht auf biochemischer Ebene Abstand zwischen Haut und Viren und macht sie dadurch abwaschbar. Waschen daher als Ritual von Schutz und Sicherheit. Und schließlich wird die Zeitlichkeit in Form der vergänglichen Seifenblasen sichtbar. Sie hinterlassen kaum Spuren, verzaubern und sind gleichzeitig unberechenbar. Eine Pandemie, deren Rückstände vergänglich sind? Was kommt nach dem Zerplatzen der Blasen?